Sonntag, 29. Mai 2011

Bundesligapause

Welche Tristesse, welche Eintönigkeit, welche schreckliche Langeweile! Was tun an Samstagen und Sonntagen an denen der Tagesablauf nicht durch die Sportschau geregelt ist? Wohin mit der ganzen freien Zeit, die man nicht vor Sportseiten im Internet oder hinter dem Sportteil der Tageszeitung verbringt? Soll man sich wirklich näher mit der Frauenfußballweltmeisterschaft befassen? Gut, der Frauenfußball hat sich beachtlich entwickelt, aber kann er gleichwertiger Ersatz für den ungleich traditionsreicheren Männerfußball sein?Tennis?Bitte, so tief werden wir ja wohl nicht sinken. Formel 1? Kommt zu selten und ist schon lange entschieden.
Es kann keinen gleichwertigen Ersatz geben zum ständigen Zirkus der Fußballbundesliga, in der es immer ein kleines Skandälchen gibt, in der immer wieder ein neuer Jungspund der nächste Rudi Völler zu werden scheint, in der immer irgendein Trainer zu Unrecht behalten oder zu Recht gefeuert wird. Die Liga scheint niemals still zu stehen, wie ein Perpetum Mobile produziert sie mühelos neue Geschichten. Nur im Sommer, alle zwei Jahre, wenn die Jahreszahlen ungerade sind, gibt es nichts zu berichten. Es ist Urlaubszeit für die Fußballer, die Manager feilen zwar schon seit langem an der neuen Mannschaft, Vollzüge in den Transferbemühungen können aber meist erst zum Ende der Vorbereitung gemeldet werden oder die Verhandlungen wurden schon im Verlauf der Vorsaison zu einem Abschluss geführt.
Also werden Wiederholungen gezeigt. Dieses Jahr tat sich der Sender Sport1 mit der Aufbereitung der deutschen Spiele der Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land hervor und schaffte es für einige Tage die Depression einzudämmen, bis man zum dritten Mal an drei Tage die Schlägerei im Anschluss an das Viertelfinale beobachtet und Kahns Karriereende in der Nationalelf betrauert hat und selbst die überschwappenden Gefühle des Sommers 2006 nur noch wie kalter Kaffee schmecken.

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